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Ein Reich nicht von dieser Welt – Teil 2

Ein Reich nicht von dieser Welt – Teil 2

Ein Reich nicht von dieser Welt – Teil 2

 

Ein Reich nicht von dieser Welt – Teil 2

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Diese vielen, sie wollen die Welt, so wie sie ist, nur ein wenig besser. Möglichst ohne Krankheiten, möglichst ohne Krieg, möglichst ohne Elend und Tod. Aber sonst schon durchaus nur diese eine Welt, in der sie sich behaglich eingerichtet haben. Aber diese Welt, für sich genommen, ist eben nur Krankheit, nur Krieg, nur Elend und Tod. Das aber wollen die vielen nicht wahrhaben. Sie wollen nicht, daß dieses andere Reich zu ihnen kommen muß. Also zaubern sie sich ein Surrogat herbei.

Du willst dich mit der ganzen Menschheit verbinden? Schalte doch deinen Rechner ein, schon bist du mit Millionen verwoben. Du möchtest Leid mindern? Tausende von Menschen buhlen um dein Geld. Die machen das für dich. Und wird dir das alles zu viel, dann höre einfach auf. Denn in Wirklichkeit gehen dich diese Menschen doch gar nichts an. Das ist die säkulare Umsetzung der Heilsbotschaft. Ändert nicht euren Sinn, denn die Himmel werden von uns selbst geschaffen.

Das ist das Geheimnis, warum man sich um das Wohlergehen des Fernliegenden sorgt, das Leid des Nächstliegenden aber übergeht. Der hungernde Mensch in irgendeinem fernen Erdenfleck: kaum drehe ich mich um, schon ist er aus meinem Bewußtsein verschwunden. Denn zwischen ihm und mir besteht keine Verbindung, er ist nur die Projektionsfläche meiner eigenen Selbstliebe. In dieser kann ich mich spiegeln, mich bewundern, ohne daß ich die Grundfesten der Welt in Frage stellen muß, in der ich lebe.

Der eine Dreh- und Wirbelpunkt der Menschheit

Anders dagegen verhält es sich, gehe ich auf das Leid derer ein, denen ich durch eine lebendige Gemeinschaft verbunden bin. Spüre ich es als einen Teil von mir, so verweist mich dieses Gefühl nicht nur auf den anderen, sondern zugleich auf etwas, das höher ist als wir beide. Es ist das Wesen dieser Gemeinschaft, welches sich mir in seinem Schmerz zu zeigen beginnt und in dem ich mich und den anderen geborgen fühle. Dieses Wesen wohnt aber nicht in dieser, sondern in einer höheren Welt.

Dieses Wesen nun ist wiederum mit anderen in einer lebendigen Gemeinschaft verbunden; ein Wesen, das höher ist als sie umfängt sie und so immerzu, bis zum höchsten aller Wesen. In diesem Wesen darf sich nun alles geborgen fühlen, was Mensch ist, was Mensch war, was Mensch sein wird. Es ist der eine Dreh- und Wirbelpunkt der Menschheit. Dieses Wesen, in seiner erdrückenden Erhabenheit, hat sich zum niedrigsten seiner Wesensglieder herabbegeben. Es wurde als Mensch geboren, lebte und starb.

Indem dieses Wesen ein Dasein als individueller Mensch bis zum Tod durchlebte, öffnete es jedem einzelnen Menschen, unabhängig von den verschiedenen Wesen, in denen er noch geborgen ist, den Weg zu ihm. Indem dieses Wesen den Tod überwand, öffnete es der Menschheit insgesamt den Weg in sein Reich. Ein Reich, nicht von dieser Welt, aber Grund dieser Welt. Stößt nun diese Welt diese Erkenntnis von sich, bildet sie sich Surrogate so löst sie sich von dem, was ihr einzig nur Leben gibt.

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