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Berlin: U-Bahn-Treter: Staatsanwaltschaft prüft Tötungsdelikt

Berlin: U-Bahn-Treter: Staatsanwaltschaft prüft Tötungsdelikt

Berlin: U-Bahn-Treter: Staatsanwaltschaft prüft Tötungsdelikt

U-Bahn-Hof
U-Bahn-Hof
U-Bahn-Hof: Hier trat Svetoslav S. einer jungen Frau in den Rücken und verletzte sie schwer Foto: picture alliance / Jörg Carstensen/dpa
Berlin
 

U-Bahn-Treter: Staatsanwaltschaft prüft Tötungsdelikt

Im Fall des mutmaßlichen U-Bahn-Treters Svetoslav S. prüft die Staatsanwaltschaft nun auch einen versuchten Totschlag. Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der aus Bulgarien stammende Mann hatte Ende Oktober in Berlin eine Frau mit einem gezielten Tritt in den Rücken die Treppen zum Bahnsteig hinuntergestoßen.
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BERLIN. Im Fall des mutmaßlichen U-Bahn-Treters Svetoslav S. prüft die Staatsanwaltschaft nun auch einen versuchten Totschlag. „Es wird in alle Richtungen ermittelt, ob da möglicherweise auch ein Tötungsdelikt in Betracht kommt, hängt vom weiteren Ergebnis der Ermittlungen ab“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thomas Fels, am Montag dem Inforadio des RBB.

Gegen den 27 Jahre alte Mann aus Bulgarien wurde zwar ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen, „wer jemanden ins Kreuz tritt und eine Treppe hinunterstößt, weiß aus allgemeiner Lebenserfahrung, daß das auch zum Genickbruch führen kann“, sagte der Strafverteidiger und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki der Welt.

Schuldfähigkeit wird ermittelt

Die Polizei hatte den Verdächtigen am Samstag am Zentralen Omnibusbahnhof Berlin festgenommen, wo er in einem aus Südfrankreich kommenden Autobus saß und von einem Mitreisenden erkannt wurde. Er steht unter Verdacht, eine junge Frau am 27. Oktober mit einem gezielten Tritt in den Rücken die Treppen zum Bahnsteig hinuntergestoßen zu haben.

Die Bilder der Überwachungskameras zeigen ihn am Tatabend mit einer Bierflasche in der Hand, was laut Kubicki zu einer verminderten Schuldfähigkeit führen könnte. Gegenteilig wirkten sich indes die Vorstrafen aus seiner Heimat aus. Dort ist der dreifache Familienvater bereits wegen Diebstahls, Raubes und Vandalismus verurteilt worden. Die Fahndung nach drei weiteren Beteiligten läuft noch.

Bulgaren wollen keine Roma sein

Die Festnahme von Svetoslav S. sorgte auch in Bulgarien für Aufregung. Inländische Medienberichte sprachen ihm als Roma ab, ein „echter Bulgare“ zu sein. „Wir sind nicht so, unsere Gesellschaft und Kultur sind nicht so, aber wir fürchten, daß man uns jetzt im Ausland so sehen wird, als seien wir wie die“, sagte der Psychologe Borislav Denchev aus Varna der Welt.

Roma stellten in den Gefängnissen Bulgariens bereits mehr als 50 Prozent der Inhaftierten. Sie seien „massiv überrepräsentiert bei aktenkundigen Straftaten“, erläuterte Krassimir Kanew von der Menschenrechtsorganisation Helsinki Committee. (vi)

U-Bahn-Hof: Hier trat Svetoslav S. einer jungen Frau in den Rücken und verletzte sie schwer Foto: picture alliance / Jörg Carstensen/dpa
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